Wie weit kann Eigenwerbung gehen? Von der Fehleinschätzung der Taunussparkasse

Ende 2019 hat Langenhain einen Finanzpunkt bekommen – das Angebot der Volksbank an der Großen Kreuzung mit Geldautomat und Schalter für Kontoauszüge war mit der Filiale bzw. dem Selbstbedienungsterminal der Taunussparkasse in der Wallauer Straße fusioniert. Übrig geblieben ist der „Finanzpunkt“, in dem die Kunden beider Institute jetzt lediglich noch Bargeld abheben können. Keine Kontoauszüge mehr, keine Überweisungen. Nach heftiger Kritik aus der Bürgerschaft und dem Langenhainer Ortsbeirat wurde seinerzeit von der Taunussparkasse erklärt, dass die Nutzungszahlen derart gering gewesen seien, dass die Aufrechterhaltung dieses Angebotes als nicht mehr sinnvoll erachtet werden musste.

Jetzt aber geht die Taunussparkasse mit einer Pressemeldung an die Öffentlichkeit, unterstreicht die Bedeutung des persönlichen Kontakts zwischen Kunden und dem Institut, stellt die Nähe zu den Kunden als besonderes Merkmal ihrer Leistungen heraus, präsentiert die Bilanzen der letzten Jahre, spricht von Jahresgewinnen bis knapp 40 Mio Euro. Der Leiter der Gesamtbanksteuerung, Herr Benjamin Ade, kommt zu Wort. Man sei zudem stolz auf das neue Konzept der gemeinsamen Finanzpunkte mit der Frankfurter Volksbank. Es habe bundesweit für positive Schlagzeilen gesorgt. „Offensichtlich haben die Strategen der Taunussparkasse die Presse im August 2020 hier in Hofheim nicht gelesen – hier sorgte der Finanzpunkt in Langenhain für negative Schlagzeilen“, so der SPD-Vorsitzende in Langenhain, Dr. Thomas Hartmanshenn. Und die Kritik hält an. „Die Werbestrategie der Bänker verkündet den Finanzpunkt als Erfolgsgeschichte; die Wahrheit aber ist, dass das Angebot im Finanzpunkt für Langenhain nicht ausreichend ist“, so Hartmanshenn weiter. Was ihn aber besonders wundert, ist das Schweigen der Volksbank. „Wie begründet die Volksbank den Abbau des Automaten für Kontoauszüge, der im Zuge des Finanzpunktes verschwand?“ SPD-Parteikollege Aaron Kowacs fasst diese Fehlentwicklung und die Forderung nach einem wieder verbesserten Angebot so zusammen: „Wir bleiben hier am Ball!“